Meine Installation erzählt vom Wunsch nach Kontakt

Eindrücke in der Fußgängerzone – der Annastraße in Augsburg – haben mich zu dieser Serie angeregt/inspiriert:
Im Frühjahr 2021 nehme ich wahr – die Pandemie hat auch im Verhalten der Spaziergänger Spuren hinterlassen. Man begegnet sich anders als vor der Pandemie:

  • Man hat nichts miteinander zu tun,
  • geht scheu – sich nur kurz fixierend – aneinander vorbei,
  • man betrachtet/mustert sich – registriert sich kurz, geht aber weiter,
  • man erkennt sich, freut sich sichtbar … kommt endlich wieder ins Gespräch.

Getrieben von der Sorge sich anzustecken – in der Unsicherheit gefangen, muss Kontakt neu gelernt werden.

Christine Hofmann-Brand

  • Weitere Beispiele meiner Arbeiten gerne auf Nachfrage!
  • Oder besuchen Sie mich in meinem Atelier! Schreiben Sie mir eine Mail… Ich rufe Sie zurück!

Christine Hofmann-Brand

Gezeigt habe ich diese Installation im Rahmen einer Gemeinschaftsausstellung mit dem Titel:
Ich war heute draußen“ – Von der Parallelwelt der Erinnerungen.

Wir drei Künstlerinnen – Barbara Auer, Conny Kagerer und ich – zitieren mit dem Titel der Ausstellung die alters-demente Mutter von Conny Kagerer. Sie hatte bei einem Besuch bei ihr im Pflegeheim glaubhaft behauptet, heute draußen gewesen zu sein. Die Vorstellungskraft und tief verwurzelte Erinnerungen führten zu dieser Behauptung.

Was zunächst Betroffenheit auslöst, erhält – anders betrachtet – eine neue Qualität: Wenn die Fantasie/Vorstellungskraft und tief verwurzelte Erinnerungen Bilder produzieren, Gefühle stimulieren, dann ähnelt das dem Prozess, den Künstler:Innen im Atelier durchlaufen! Sie schöpfen aus der Vergangenheit. Aus Eindrücken und Erlebnissen, die sich tief im Gedächtnis verankert haben, entstehen Bilder, entstehen Kunstwerke.

Drei Künstlerinnen – drei Ausdrucksformen: Während ich, Christine Hofmann-Brand, die Assoziation „Ich war heute draußen“ klar räumlich, örtlich und zeitlich benenne („Island – zur ungeraden Hausnummer“) löst Conny Kagerer in ihren vielschichtigen abstrakten Bildern die Strukturen, Farben und Formen auf. Barbara Auer zeigt Scherenschnitte mit Figuren, die sich mit dem Mauerwerk des Scheibengasbehälters auseinandersetzen. Die Ausstellung widmen wir der mittlerweile verstorbenen dementen Mutter.

  • Wie gehen wir mit dem Ausstellungs-Raum um:

Wir nehmen die Sprache des Raumes auf und reagieren darauf:

Wir nutzen den von der Nutzung als Gaslager gezeichneten Innenraum des Kleinen Scheibengasbehälters als Be-Spielraum für unsere Arbeiten. Wir beziehen ihn mit ein, werfen Fragen auf, beantworten sie, reagieren auf Gegebenheiten: Sechs Segmente gibt der kreisrunde Raum vor. Eine Laufrichtung wird vorgeschlagen. Es gibt für den Besucher immer Neues und Unerwartetes zu entdecken!

Christine Hofmann-Brand

Ich war heute draußen“
Ausstellung im Kleinen Scheibengasbehälter
12.07. – 17.07.2022
Am alten Gaswerk 14
86156 Augsburg